In der Toskana werden auf fast 64.000 Hektar Weinreben angebaut. Es ist das berühmteste Anbaugebiet für Wein innerhalb Italiens. Die Rebsäfte erhalten durch die geologischen Verhältnisse und klimatischen Bedingungen einen besonderen Charakter. Erst seit einigen Jahrzehnten besitzen einige Weine aus der Toskana Weltruf. Anfang der 1970er-Jahre begannen Weinbauern an der Küste des Mittelmeers Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc anzubauen. Was zu Beginn nur ein Versuch war, bewies sich schließlich als Erfolg. Es entwickelten sich die sogenannten Super-Toskaner, die Weinfreunde auf der ganzen Welt begeistern. Dazu gehört zum Beispiel der Sassicaia, welcher vom Weingut Tenuta San Guido stamm. Einst war er einer der teuersten Tafelweine, da er bis zum Jahr 1994 nicht mit dem Qualitätsgütesiegel DOC ausgezeichnet werden durfte. Weitere sehr hochwertige Rebsäfte sind der Ornellaia sowie der Masseto vom Weingut Tenuta dell Ornellaia. Auch der Tignanello, welcher vom Gut Marchese Antinori stammt, wird hoch gelobt. Die ausgezeichneten Weine und viele weitere Rebsäfte lassen sich am besten bei einer Fahrt über eine der 14 Weinstraßen der Toskana entdecken.
Die Toskana ist insbesondere für ihre Rotweine bekannt. Der berühmte Chianti Classico wird in einer begrenzten Region zwischen Florenz und Siena angebaut. Chiantis aus einem anderen Gebiet tragen nicht den Beinamen Classico, sondern den Namen ihres Anbaugebietes. Beliebt für die Toskana ist zudem der Brunello di Montalcino. Er setzt sich zu 100 % aus der Traube Sangiovese grosso zusammen. Für die Qualität dieses Weines sind das Klima sowie die Höhenlage entscheidend. Letztere darf nicht höher als 600 Meter liegen. Eine Reifezeit von zumindest vier Jahren darf nicht unterschritten werden, da ansonsten der Wein nicht den Namen Brunello tragen darf. Während der Reifephase muss sich der Rebensaft drei Jahre in einem Kastanien- oder Eichenfass befinden. Anschließend kann er in die Flasche gefüllt werden und muss dort noch weiter reifen. Aus der gleichen Traube stammt auch der Rosso di Montalcino. Er weist einen kürzeren Reifeprozess auf und ist somit kostengünstiger als der Brunello. Auch der Morelino konnte sich einen Namen machen. Er wird ebenfalls aus der Rebsorte Sangiovese grosso hergestellt. Die unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens erzeugt den entscheidenden Unterschied zwischen dem Morelino und dem Brunello. So ist der Morelino deutlich herber in seinen Aromen und erst nach circa fünf Jahren ausgereift.
In der Toskana wird auch Weißwein gekeltert. Die Mengen sind jedoch deutlich geringer als vom Rotwein. Der berühmteste weiße Rebensaft ist der Vernaccia di San Gimignano, welcher aus der Vernaccia-Rebe erzeugt wird. Da dieser Wein inzwischen in Massen gekeltert wird, sollte unbedingt auf das Weingut geachtet werden. So stellt beispielsweise das Gut Teruzzi & Puthod einen guten Vernaccia di San Gimignano her. Die Toskana ist zudem für ihren Dessertwein Vin Santo berühmt, welcher aus den weißen Rebsorten Malvasia und Trebbiano hergestellt wird. Die Reben werden zum trocknen an Balken eines Daches gehängt. Anschließend wird ein Wein erzeugt, welcher noch mindestens drei Jahre in kleinen Eichenwässern lagern muss. Der süße Rebensaft besitzt eine goldgelbe Farbe. Es können feine Aromen von Honig, Aprikose, Rosinen und Vanille herausgeschmeckt werden. Ist der Wein von guter Qualität, kann er bis zu 20 Jahre gelagert werden.
Der Region des Chianti ist ein Synonym für toskanischen Wein und erstreckt sich südlich von Florenz über Siena bis nach Arezzo. Der Chianti wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt und ist bekannt für seine klassisch strukturierten Weine. Nachdem der Chianti aus Tradition ein sehr einfacher Wein ist, haben die Winzer der Region mit dem Wissen aus anderen Regionen in den letzten 50 Jahren verschiedene Weine der Spitzenklasse entwickelt, die weltweit gefragt sind. Insgesamt bietet die Chianti-Region eine große Vielfalt an Weinen, für jeden Geschmack und Vorliebe. Die Weine aus dem Chianti passen gut zur kräftigen und bodenständigen toskanischen Küche, die in Wild, Käse und Gemüse ihre Hauptzutaten hat. Zu den eher deftigen Gerichten wird häufig ein Chianti Classico serviert.
Der Chianti Classico ist einer der berühmtesten Weine Italiens und ein Synonym für toskanischen Wein. Dieser Wein hat eine lange Geschichte und Tradition, die bis in das Mittelalter zurückreicht und ist damit die älteste und prestigeträchtigste Unterregion des Chianti. Die Anbauregion umfasst das Gebiet rund um die Stadt Gaiole in Chianti und erfüllt strengere Anforderungen an die Weinherstellung als der Chianti. So muss zum Beispiel die Mindestreifezeit von 14 Monaten eingehalten werden, bevor der Wein verkauft werden darf und es müssen bestimmte Verhältnisse der verwendeten Rebsorten eingehalten werden. Der Chianti Classico wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt und ist bekannt für seinen kräftigen und ausgewogenen Geschmack von roten Früchten und Gewürzen, oft mit einer angenehmen Säure und einer leichten Tanninstruktur. Je nach Alter und Lagerung, kann man auch Aromen von Vanille und Zimt wahrnehmen. Ein Chianti Classico Riserva muss mindestens 24 Monate reifen, bevor er auf den Markt kommt und hat einen noch komplexeren Geschmack und eine längere Lagerfähigkeit. Der Chianti Classico ist ein Allrounder unter den Weinen und passt perfekt zu vielen Gerichten. Besonders gut harmoniert er mit typischen toskanischen Gerichten wie Rindfleischbraten, Wildragout und Käse. Auch zu Pastagerichten, wie z.B. Tagliatelle mit Ragu, passt er hervorragend.
Eine Weinanbaugebiet im Norden des Chianti – der Chianti Rufina – ist bekannt für seine Weine mit leichterer Struktur und feinerem Bukett. Das liegt unter anderem an den Höhenlagen und kühleren Temperaturen, die im Anbaugebiet herrschen. Auch dieser Wein wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt. Der Chianti Rufina hat einen milderen Geschmack als der reguläre Chianti, mit Aromen von roten Früchten und einer leichten Säure. Er passt gut zu leichten und delikaten Speisen und harmoniert besonders gut mit Geflügel, Fisch und leichten Pastagerichten. Auch zu vegetarischen Gerichten passt er hervorragend, sowie als Aperitif oder zu einem gemütlichen Essen mit Freunden. Der Chianti Rufina hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und wird immer häufiger in Restaurants und Weinläden angeboten. Er ist ein Wein, der für die hohe Qualität und Expertise der Winzer aus der Region steht und von Feinschmeckern und Kennern geschätzt wird, die einen leichteren und feineren Wein bevorzugen.
Der Chianti Colli Fiorentini umfasst das Gebiet rund um die Stadt Florenz und ist für seine Weine mit milderem Geschmack und einer leichten Säure bekannt.
Der Chianti Superiore wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt und hat einen komplexeren Geschmack als der reguläre Chianti mit Noten von roten Früchten, Gewürzen und etwas Zimt und Vanille. Die höhere Qualität liegt unter anderem an der längeren Reifung. Der Chianti Superiore muss mindestens ein Jahr lang in Barriques aus Eiche reifen, bevor er verkauft werden darf und hat einen höheren Anteil an Sangiovese im Vergleich zu anderen Rebsorten. Auch eine höhere Tanninstruktur und eine längere Lagerfähigkeit zeichnen den Chianti Superiore aus. Der Chianti Superiore ist ein Allrounder unter den toskanischen Weinen und passt perfekt zu vielen Gerichten. Besonders gut harmoniert er mit typischen toskanischen Gerichten wie Rindfleischbraten, Wildragout, Trüffelgerichten und Käse. Auch zu gebratenem Fleisch und Wild passt er hervorragend.